Wenn man sich mit der Reinigung von WDVS-Fassaden beschäftigt, sollte man wissen, woher der so stark ausgeprägte Algen- und Pilzbewuchs kommt. Nur so kann man die am besten geeignete Anwendungstechnik bestimmen und die Fassade fachgerecht reinigen.
Die Ursache liegt in der Bauphysik:
Der Oberputz an WDVS-Fassaden wird wärmetechnisch so stark vom Mauerwerk abgekoppelt, dass sich auf ihnen durch nächtliche Abkühlung der Oberfläche (Unterschreitung der Taupunkttempera-tur) verstärkt Tauwasser bildet. Dieses ausgeprägte Feuchtigkeitsbild begünstigt das Algenwachstum! Geringe oder keine Dachüberstände in Verbindung mit Schlagregen unterstützen den Biozidbefall.Putz- und Farbhersteller setzen oftmals Biozide in ihren Systemen ein, um so der Gefahr von Algenbefall entgegenzuwirken. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass Fassaden jedoch nicht dauerhaft durch das Einmischen von Bioziden geschützt werden können, da diese durch verschiedene Witterungseinflüsse abgetragen werden und so ihre Wirkung verlieren.
Helle Punkte an der Fassade
Die Auswirkung von Wärmebrücken ist ebenfalls deutlich sichtbar: Durch die geringfügig höhere Oberflächen-Temperatur an den Stellen, an denen die Dämmung mit Dübeltellern an der Fassade befestigt wurde, wird dort das massive Pilzwachstum unterbrochen da die Oberfläche hier schneller abtrocknet. Oftmals sind auch die Stöße der einzelnen Dämmplatten deutlich zu erkennen, da an diesen Stellen die Fassade ebenfalls schneller abtrocknet.
Wer viel und regelmäßig lüftet, beugt möglichem Schimmelpilzbefall in der Wohnung vor und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Wer allerdings die Dauerkipplösung wählt, lüftet fasch: Warme Luft aus dem Innenraum steigt konzentriert direkt über dem Fenster außen an der Fassade hoch und schlägt sich am kälteren Außenputz in Form von Kondenswasser nieder. Ein perfekter Nährboden für Algen und Pilze! Bei regelmäßiger Stoßlüftung sind die starken Verschmutzungen über den Fenstern nicht zu erkennen.
Ursachenforschung für WDVS-Veralgung
An Versuchsfassaden werden am Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Holzkirchen die Temperaturverläufe gemessen, um die Dauer und Intensität der Tauwasserbildung zu bestimmen. Die aus diesen Tests gewonnenen Erfahrungen fanden wir so interessant, dass wir die Versuche bei einigen unserer Kundenfassaden unter Originalbedingungen nachgestellt haben. Unsere beiden Fotos zeigen Wärmebildaufnahmen von zwei unterschiedlichen Fassadentypen, oben mit und unten ohne WDVS-System. Die obere Hausfassade musste bereits nach sieben Jahren zum ersten Mal von Algenbewuchs befreit werden, bei der unteren Fassade hingegen dauerte es ca. 16 Jahre, bis die erste Reinigung erfolgte. Das wesentliche Kriterium für das Risiko eines mikrobiellen Bewuchses an wärmegedämmten Fassaden, ist die Verfügbarkeit von einer ausreichenden Menge an Feuchtigkeit. Dabei kommt der nächtlichen Betauung eine besondere Bedeutung zu, da nur damit das vermehrte Auftreten des Bewuchses auf der schlagregen-armen Nordseite zu erklären ist.
Tauwasser auf der Fassade
An mehreren Tagen im Februar und März haben wir beide Fassaden unter die Lupe genommen:
So konnten wir an der WDVS-Fassade in den frühen Morgenstunden von 7:00 bis 11:00 Uhr eine erhebliche Menge Tauwasser mit einem Papiertuch aufnehmen, wo hingegen die untere Fassade bei nächtlicher Abkühlung immer trocken blieb. Die Wärmebilder zeigen den Grund hierfür:
Beim WDVS-System ist der Oberputz erheblich kälter als beim Putz auf Mauerwerk. Ähnlich wie bei einem Autodach, schlägt sich dann auf der kalten Fassade verstärkt Tauwasser nieder.
Fassadenimprägnierungen/Abperleffekt
Oftmals werden von Farb- und Putzherstellern Produkte mit starkem Abperleffekt oder Selbstreinigungseffekt angepriesen, wobei Straßenstaub und Algen einfach durch Schlagregen abgespült werden sollen. In der Theorie funktioniert das hervorragend, doch die Praxis belehrt uns eines Besseren: So sind imprägnierte WDVS-Fassaden, oder WDVS-Fassaden mit Fassadenfarben und Abperleffekt noch gefährdeter für mikrobiellen Bewuchs als
beispielsweise Putz direkt auf Mauerwerk. Da Tauwassertropfen um ein Vielfaches leichter und kleiner sind als Regentropfen, bleiben sie bis zur vollständigen Abtrocknung auf der Oberfläche. Bei einem Dickschichtputz hingegen werden Tauwassertropfen durch die Kapillarwirkung vollflächig aufgenommen und können so schneller abtrocknen. Bei Schlagregen allerdings sind imprägnierte Fassaden gegen Durchfeuchtung besser geschützt, da die schweren Regentropfen an der Oberfläche abperlen.
Was ist also die Lösung?
Ob Imprägnierung, Dickschichtputz, Dünnschichtputz oder Fassadenfarben – wir haben ein Wartungs-konzept entwickelt, das überall funktioniert!
Die Chemie muss stimmen!
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Als Fachbetrieb für Fassadenreinigung arbeiten wir nur mit bester und einzigartiger Reinigungstechnik und hochwertigen schonenden Reinigungsmitteln.